Tagebuch
Aus dem Tagebuch von Carl Mühl
Aberrationen von Vanessa antiopa
Fundort: 18. Juni 1945 am Wiesenbächle zwischen Unteraichen und Echterdingen Gemarkung.
Nachmittags 17Uhr erblickte ich bei heißem Sommertag ca. 30-35°C auf einem vollständig abgrefressenen Weidenbusch in Zimmerhöhe von Ferne schon einen schwarzen Klumpen erwachsener Raupen, die ich bei Nähertreten als Vanessa antiopa erkannte. Flüchtig in ein Säckchen zählend waren es ca. 60 Stück.
Abends nach Hause kommend tat ich sie in einen Zuchtkasten mit einigen Weidenzweigen. Tagsdarauf am 19. Juni in der Frühe war ein großer Teil am Hinterteil aufgesponnen in bekannt nach unten gekrümmter Haltung, aufgehängt zum Teil an den Futterzweigen ohne wieder Nahrung aufgenommen zu haben. In 2-3 Tagen hingen alle schon als Puppen da.
Die folgenden Tage waren sehr heiß.
Am 30. Juni schlüpfte als erster eine prächtige und wenige Stunden darauf die 2. Aberration und so fort, neben normalen Formen wiederholt einzelne Aberrationen.
Auch nicht ein Stück war angestochen